Ragnok ErgoStrike 7 Gun Mouse
Typ
Maus
Preis
$119
Bekannte Hersteller von Computermäusen wetteifern darum, den besten Sensor, die ergonomischste Form und die höchste Anpassungsfähigkeit für Gamer zu bieten. Doch Ragnok verfolgt einen anderen Ansatz. Statt in derselben Kategorie zu konkurrieren, setzt das Unternehmen auf unkonventionelle Lösungen, um ein intensiveres Spielerlebnis zu ermöglichen.
Nach der Einführung ihrer ersten Maus mit Pistolen-Design, der FireGrip, hat das Unternehmen nun eine neue Gaming-Maus namens «ErgoStrike 7« vorgestellt. Diese unterscheidet sich deutlich von ihrem Vorgänger. Sie ähnelt nicht nur einer echten Waffe, sondern bietet auch wesentlich mehr als die FireGrip.
In diesem Beitrag betrachten wir die technischen Daten, Eigenschaften und die Leistungsfähigkeit der ErgoStrike 7, um herauszufinden, ob sie eine lohnenswerte Anschaffung ist oder ob man besser bei herkömmlichen Gaming-Mäusen bleibt.
Technische Spezifikationen
Die ErgoStrike 7 ist mit dem optischen Sensor PixArt PAW 3395 ausgestattet, der eine deutliche Verbesserung gegenüber dem in der FireGrip verwendeten Sensor darstellt. Im Gegensatz zum PAW 3335 der FireGrip ist der PAW 3395 nicht nur neuer, sondern wird auch in hochwertigen Gaming-Mäusen wie der Razer Viper V2 Pro und der Glorious Model 2 Wireless eingesetzt. Damit erweitert sich der DPI-Bereich der ErgoStrike 7 auf bis zu 26.000 DPI im Vergleich zu 16.000 bei der FireGrip. Auch wenn ein derart hoher DPI-Wert oft nicht entscheidend ist, stellt die Erhöhung der Beschleunigung auf 50G und der IPS-Geschwindigkeit auf 650 IPS eine bedeutende Verbesserung dar.
Obwohl der Sensor theoretisch eine Abtastrate von bis zu 8000 Hz unterstützen könnte, ist die ErgoStrike 7 auf 1000 Hz begrenzt. Sie tritt damit nicht gegen 8 KHz Gaming-Mäuse an, befindet sich jedoch in derselben Liga wie einige moderne Gaming-CPUs im mittleren Preissegment.
Die Maus ist zudem deutlich schwerer als die FireGrip und bringt 180 Gramm auf die Waage. Dies ist weit mehr als bei modernen Gaming-Mäusen, die teils weniger als 60 Gramm wiegen. Dennoch gibt es hervorragende Gaming-Mäuse für FPS-Spiele, die etwa 80-100 Gramm wiegen und sehr gut abschneiden. Aufgrund ihres völlig anderen Designs und ihrer Ergonomie zielt die ErgoStrike 7 jedoch nicht darauf ab, mit herkömmlichen Gaming-Mäusen zu konkurrieren. Mit ihrem Gewicht und den Maßen von 113mm x 122mm x 78mm ist die ErgoStrike 7 recht groß und nicht besonders transportabel.
Design, Bauqualität und Steuerung
Die ErgoStrike 7 ist aus weichem Gummi gefertigt, was sich etwas anders anfühlt als Kunststoffmäuse. Aufgrund des verwendeten Materials schließen die Übergänge oder Bereiche, an denen zwei verschiedene Gummisegmente aufeinandertreffen, nicht perfekt. Dennoch wirkt die Konstruktion solide und langlebig, auch wenn sich dies erst im Langzeittest zeigen wird.
Die größte Errungenschaft der ErgoStrike 7 ist ihr Design, das einer echten Waffe ähnelt. Auch wenn der Lauf viel kleiner ist als bei einer echten Pistole, ist es Ragnoks erste Maus mit Pistolen-Design, die tatsächlich einen solchen Lauf aufweist. Die FireGrip verzichtet vollständig darauf und ähnelt eher einem Griff.
Ragnok hat die Ergonomie nahezu perfekt umgesetzt, und die Maus liegt sehr natürlich in der Hand. Da sie für Rechtshänder konzipiert ist, erstreckt sich die Basis der Maus etwas nach rechts, um die Hand zu stützen. Ragnok empfiehlt eine Handgröße von etwa 16-20 cm, wodurch sie für die meisten Nutzer ideal ist.
Die Steuerung ist einfach und übersichtlich. Der Abzug dient als linke Maustaste, und es gibt mehrere zusätzliche Tasten an verschiedenen Stellen. Die rechte Maustaste befindet sich direkt unter dem Abzug und wird mit dem Mittelfinger bedient. Dann gibt es noch die Tasten an der Seite, die den Daumentasten herkömmlicher Gaming-Mäuse ähneln.
Es gibt zwei Daumentasten, ein Scrollrad und eine Feuertaste in der Nähe. Der DPI-Schalter befindet sich unten, was eine ungewöhnliche Position ist, da man die Maus anheben muss, um die DPI-Einstellungen zu ändern. Es gibt nur einen DPI-Schalter, was bedeutet, dass man einen vollständigen Zyklus durchlaufen muss, um ihn auf die niedrigste oder höchste DPI-Einstellung zurückzusetzen. Natürlich lassen sich diese Einstellungen leicht in der Software ändern, auf die wir später eingehen werden.
Der interessanteste Teil der Maus befindet sich oben am Lauf, wo ein spezieller Rückstoßregler angebracht ist. Der Rückstoß wird über einen Schalter in der Nähe gesteuert, der den Rückstoß auf entweder 1X oder 2X einstellen kann. Das bedeutet, dass der Regler bei der ersten Option einmal für einen einzelnen Schuss und bei der zweiten Option zweimal zurückschlägt. Viel mehr gibt es an der Maus nicht zu entdecken.
Benutzererfahrung und Leistung
Die ErgoStrike 7 ist eine meiner ersten Waffen-Mäuse und bot ein einzigartiges Spielerlebnis. Anders als erwartet, müssen die Fingerspitzen auf den Tasten bleiben. Wenn der Abzug zu sehr umgriffen wird, ist es schwierig, ihn zu betätigen. Ebenso muss die Handfläche mehr auf dem Rücken als an der Seite platziert werden, um den Mittelfinger richtig auf die rechte Maustaste zu legen. Es fühlt sich anders an, als tatsächlich eine Pistole zu greifen, aber nur so hat man mehr Kontrolle über die Abzüge und andere Tasten.
Die Platzierung der Daumentasten ist in Ordnung, jedoch kann das Scrollrad beim Erreichen des Feuertasters leicht stören. Der Feuertaster wird wahrscheinlich nicht häufig genutzt, aber falls er für eine häufig ausgeführte Aktion zugewiesen wird, könnte es zu versehentlichen Betätigungen des Scrollradtasters kommen.
Was die Bewegung betrifft, gibt es einige Punkte zu beachten. Das Gleiten auf dem Mauspad ist hervorragend und butterweich. Allerdings lässt sich die Maus nicht so schnell und flüssig bewegen wie eine gute Gaming-Maus. Da die Handhaltung anders ist als bei einer normalen Maus, wird die Schulter bei fast jeder Bewegung beansprucht.
Mit herkömmlichen Gaming-Mäusen lassen sich solche Bewegungen ohne den Einsatz des gesamten Arms ausführen, was in kompetitiven FPS-Spielen entscheidend ist. Die ErgoStrike 7 erfordert mehr Aufwand bei solchen Bewegungen, da die Steuerung nicht mit den Fingern, sondern mit der Hand und dem gesamten Arm erfolgt. Dadurch wird die Genauigkeit stark beeinträchtigt, und das Zielen ist nicht so präzise wie mit einer normalen Maus.
Durch kontinuierliches Üben und Training wird die Bewegung und Genauigkeit verbessert, jedoch nicht auf das Niveau einer einfachen Maus. Aus diesem Grund wird die ErgoStrike 7 nicht so schnell professionelle Gaming-Mäuse für Counter-Strike und Valorant ersetzen. Bei Deathmatch, Casual-Spielen und Ähnlichem macht sie jedoch Spaß und ist besonders angenehm in Spielen, bei denen keine punktgenaue Präzision erforderlich ist.
App-Unterstützung und Anpassungen
Die ErgoStrike 7 wird von einer speziellen Ragnok-App begleitet. Nach dem Herunterladen der App bietet sie eine einfache Benutzeroberfläche mit mehreren Tabs, die verschiedene Anpassungen ermöglichen. Alle Tasten der Maus können neu belegt oder Makros nach den eigenen Wünschen eingestellt werden. Für die DPI kann zwischen mehreren Stufen gewählt werden, beginnend bei eins bis hin zu sieben. Dies ermöglicht eine vereinfachte Bedienung, bei der nur wenige Stufen für den Wechsel zwischen verschiedenen DPI-Einstellungen beibehalten werden können.
Was die RGB-Anpassung betrifft, gibt es nicht viel zu bieten. Die Maus verfügt über kleine LED-Streifen an beiden Seiten des Laufs, und es stehen nur fünf verschiedene Effekte zur Verfügung, darunter Regenbogenstrom, einfarbiges Atmen, fester Regenbogen, Neon und Regenbogenblitzen. Die Software bietet keine erweiterten Anpassungen wie Maus-Abhebeabstand oder Oberflächenkalibrierung.
Konnektivität und Kompatibilität
Die ErgoStrike 7 bietet eine Drei-Modus-Konnektivität, was bedeutet, dass sie drahtlos über Bluetooth oder einen 2,4-GHz-Dongle oder über ein USB-Typ-C-Kabel mit dem System verbunden werden kann. Dies ist äußerst vielseitig und ermöglicht die Kompatibilität mit einer Vielzahl von Geräten wie PCs, Tablets und Spielkonsolen. Die Maus verfügt über ein spezielles Fach zur Aufbewahrung des 2,4-GHz-Dongles, was hervorragend ist, und es gibt einen Schalter zum Umschalten zwischen den verschiedenen drahtlosen Modi.
Die Maus bietet einen 1000-mAh-Akku, der laut Ragnok bis zu 70 Stunden Betrieb ermöglicht, aber sobald die RGB-Beleuchtung und der Rückstoß aktiviert sind, reduziert sich die Akkulaufzeit erheblich auf 10 Stunden. Ohne den Rückstoß macht die Nutzung der Maus jedoch keinen Spaß, weshalb sie alle paar Tage aufgeladen werden muss.
Das Urteil
Die ErgoStrike 7 ist ein guter Versuch, etwas Einzigartiges zu bieten, aber sie ist definitiv nicht für Profis geeignet. Das Design ist gegenüber dem Vorgängermodell stark verbessert und bietet eine hervorragende Ergonomie für lange Spielsitzungen. Mit zahlreichen Tasten und Anpassungsmöglichkeiten fühlt sich die ErgoStrike 7 vollständig an, doch die Platzierung der DPI-Taste hätte besser sein können.
Ragnok hat insgesamt gute Arbeit geleistet, jedoch sollte der Rückstoßmechanismus etwas stärker sein, um ein intensiveres Erlebnis zu bieten. Was den Preis betrifft, ist dieser recht hoch angesetzt. Die ErgoStrike 7 ist offiziell mit 189 Dollar bepreist, was übermäßig hoch erscheint, jedoch ist die Maus derzeit mit einem Rabatt von 70 Dollar erhältlich. Somit reduziert sich der Preis auf 119 Dollar. Das ist ein deutlich angemessenerer Preis, und sofern man nicht allzu ernsthaft an seinem Wettkampfrang arbeitet, ist sie eine schöne Ergänzung für das Maus-Inventar, die etwas Einzigartiges auf den Schreibtisch bringt.
Vorteile
- Hervorragende Ergonomie
- Gute Anpassbarkeit
- Spezieller Rückstoß für intensiveres Spielerlebnis
- Sehr reaktionsschnell
- Tri-Mode-Konnektivität
- Extrem geschmeidig auf dem Mauspad
- Angemessene Akkulaufzeit
Nachteile
- Rückstoß ist etwas schwach
- DPI-Taste befindet sich unten
- Schlechte Tragbarkeit
- Nicht ideal für wettbewerbsorientiertes FPS-Gaming